Intervalle 2Konsonanz - Dissonanz Je nach dem Klangcharakter unterteilt man die diatonischen Intervalle in Konsonanzen und Dissonanzen.
Eine aktuellere Einschätzung ordnet Quinte und Quarte (eher konsonant) sowie Tritonus (eher dissonant) zwischen Konsonanzen und Dissonanzen als „neutrale Sonanzen“ ein. Chromatische Intervalle gelten als dissonant („auflösungsbedürftig“), selbst wenn sie enharmonisch verwechselt (dann als diatonisches Intervall) eine Konsonanz darstellen. Darüber hinaus gilt die Quarte als dissonant, wenn (im harmonischen Zusammenhang) der untere Ton im Bass erklingt. Im Tonsatz wurden zunächst nur vollkommene Konsonanzen eingesetzt (z.B. Quint-Organum), dann auch unvollkommene (z.B. Fauxbourdon-Satz). Komplementärintervalle Jeweils zwei Intervalle sind zueinander komplementär, wenn sie sich zur Oktave ergänzen. Beispiele:
Abgekürzte Schreibweise von Intervallen (arabische) Zahlen bedeuten Intervallgrößen: 1 = Prime, 2 = Sekunde, 3 = Terz,… Wenn die Intervallgröße in Halbtönen gemessen wird, empfiehlt es sich „HT“ (Halbtöne) zur Zahl zu setzen, um Verwechslung mit den Intervallnamen zu vermeiden: z.B. 6+ (große Sexte) = 9 HT Intervalle größer als eine Oktave Alle Intervalle, die größer als eine Oktave sind, entsprechen jeweils einem Intervall innerhalb einer Oktave. Kuriositäten |
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Fünffach (!) verminderte Quinte: kommt in der Praxis nicht vor und ist auch nur mit der einzigen verminderten Quinte zwischen den Stammtönen h und f erreichbar. |
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(melodische) doppelt verminderte Sekunde: die Notation täuscht eine Abwärtsbewegung vor; tatsächlich ist der zweite Ton aber höher! |
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