Werden auch verminderte und übermäßige Terzen zur Vierklangsbildung herangezogen, ergeben sich Septakkorde, die weder in Dur noch in Moll leitereigen sind. Sie entstehen durch Alteration leitereigener Vierklangstöne. (→ 12. Alteration)
In den meisten Fällen handelt es sich um Akkorde, die sich (mehr oder weniger zufällig) durch chromatische Stimmführungen ergeben (Durchgänge, Wechseltöne etc.). Verselbständigen können sie sich auf schwerer Taktzeit, vor allem wenn Vorhalte unaufgelöst bleiben. (→ 9. Akkordfremde Töne)
Andere Bezeichnungen: Dominantseptakkord mit hochalterierter Quinte, hochalterierter Dominantseptakkord, übermäßiger Dreiklang mit kleiner Septime, übermäßig kleiner Septakkord (wegen übermäßiger Quinte und kleiner Septime)
1 Der kleine übermäßige Septakkord (Kürzel: ü7) besteht aus einem übermäßigen Dreiklang mit darüber liegender verminderter Terz.
Intervallschichtung: + + >
Rahmenintervall: kleine Septime
Realer Grundton: Akkord-5
Klangwert: 17
Bsp. 2.3.3.1.-1: kleiner übermäßiger Septakkord
2 Er funktioniert als Dominante:
Bsp. 2.3.3.1.-2: kleiner übermäßiger Septakkord als
(a) Dominante - (b) Subdominante
3 Er entspricht enharmonisch verwechselt einem kleinen doppelt verminderten Septakkord. (→ 2.3.3.3.)
D1 ⇒ D5>; D3 ⇒ D7; D5< ⇒ D9+; D7 ⇒ D3.
Bsp. 2.3.3.1.-3: kleiner übermäßiger Septakkord enharmonisch verwechselt
(a) als kleiner doppelt verminderter Septakkord - (b) mit Umdeutung
Andere Bezeichnungen: Dominantseptakkord mit tiefalterierter Quinte, tiefalterierter Dominantseptakkord, hart-verminderter Septakkord, dur-verminderter oder hart-verminderter Dreiklang mit kleiner Septime, groß-vermindert-kleiner Septakkord (wegen großer Terz, verminderter Quinte und kleiner Septime)
1 Der kleine dur-verminderter Septakkord (Kürzel: dv7) besteht aus einem dur-verminderten Dreiklang mit darüber liegender kleiner Terz.
Intervallschichtung: + > +
Rahmenintervall: kleine Septime
Realer Grundtöne: Akkord-1 (kongruent) und Akkord-5
Klangwert: 18
Bsp. 2.3.3.2.-1: kleiner dur-verminderter Septakkord
2 Er funktioniert als Dominante:
Bsp. 2.3.3.2.-2: kleiner dur-verminderter Septakkord als
(a) Dominantseptakkord mit tiefalterierter Quinte
(b) verkürzter großer Dominantnonakkord mit hochalterierter Quinte
(c) übermäßiger Terzquartakkord
3 Werden Akkord-Quinte und Akkord-Septime enharmonisch verwechselt, ergibt sich die gleiche Funktion in der einen Tritonus entfernten Tonart. Ursache dafür ist die Tatsache, dass der kleine dur-verminderte Septakkord zwei reale Grundtöne hat.
D1 ⇒ D5>; D3 ⇒ D7; D5> ≈⇒ D1; D7 ≈⇒ D3.
Bsp. 2.3.3.2.-3: enharmonische Verwechslung mit Umdeutung beim kleinen dur-verminderten Septakkord
4 Der Tristan-Akkord ist als übermäßiger Terzquartakkord der Doppeldominante mit Sextvorhalt vor der Septime (in der Oberstimme) erklärbar. Nach der Generalbass-Bezifferung ist er ein doppelt übermäßiger Sekundakkord (übermäßige Sekunde, Quarte, übermäßige Sexte).
Bsp. 2.3.3.2.-4: Tristan-Akkord
1 Der kleine doppelt verminderte Septakkord (Kürzel: 2v7) besteht aus einem doppelt verminderten Dreiklang mit darüber liegender großer Terz.
Intervallschichtung: > + +
Rahmenintervall: kleine Septime
Realer Grundton: Akkord-7 (inkongruent)
Klangwert: 17
Bsp. 2.3.3.3.-1: kleiner doppelt verminderter Septakkord
2 Er funktioniert als Dominante:
Bsp. 2.3.3.3.-2: kleiner doppelt verminderter Septakkord als
(a) verkürzter großer Doppeldominantnonakkord mit tiefalterierter Quinte im Bass
(b) Dursubdominante mit hochalterierter Quinte und hochalterierter Sexte
3 Er entspricht enharmonisch verwechselt einem kleinen übermäßigen Septakkord. (→ 2.3.3.1.)
D3 ⇒ D7; D5> ⇒ D1; D7 ⇒ D3; D9+ ⇒ D5<.
Bsp. 2.3.3.3.-3: kleiner doppelt verminderter Septakkord enharmonisch verwechselt
(a) als kleiner übermäßiger Septakkord - (b) mit Umdeutung
1 Der kleine vermindert-übermäßige Septakkord (Kürzel: vü7) besteht aus einem vermindert-übermäßigen Dreiklang mit darüber liegender kleiner Terz.
Intervallschichtung: > < –
Rahmenintervall: kleine Septime
Realer Grundton: Akkord-1 (kongruent)
Klangwert: 14
Bsp. 2.3.3.4.-1: kleiner vermindert-übermäßiger Septakkord
2 Er funktioniert im kadenziellen Umfeld als:
Bsp. 2.3.3.4.-2: kleiner vermindert-übermäßiger Septakkord als
(a) verkürzter großer Doppeldominantnonakkord mit großer Septime und tiefalterierter Quinte im Bass
(b) Subdominante mit hochalterierter Terz, hochalterierter Quinte und hochalterierter Sexte
3 Er entspricht enharmonisch verwechselt einem kleinen doppelt-übermäßigen Septakkord (→ 2.3.3.25.).
1 Der vermindert doppelt verminderte Septakkord (Kürzel: 2v7>) besteht aus einem doppelt verminderten Dreiklang mit darüber liegender kleiner Terz.
Intervallschichtung: > + –
Rahmenintervall: verminderte Septime
Realer Grundton: Akkord-3 (inkongruent)
Klangwert: 14
Bsp. 2.3.3.5.-1: vermindert doppelt verminderter Septakkord
2 Er funktioniert im kadenziellen Umfeld als:
Bsp. 2.3.3.5.-2: vermindert doppelt verminderter Septakkord als
(a) Dominante - (b) übermäßiger Quintsextakkord - (c) German 03
(d) Dursubdominante mit hochalterierter Sexte - (e) uneigentlich übermäßiger Quintsextakkord
3 Er entspricht enharmonisch verwechselt einem kleinen Dur-Septakkord (→ 2.3.1.1.)
D3 ⇒ D7; D5> ⇒ D1; D7 ⇒ D3; D9- ⇒ D5
oder einem verminderten moll-verminderten Septakkord (→ 2.3.3.19.)
D3 ⇒ D5; D5> ⇒ D7>; D7 ⇒ D9-; D9- ⇒ D3
Bsp. 2.3.3.5.-3: vermindert doppelt verminderter Septakkord enharmonisch verwechselt
(a) als kleiner Dur-Septakkord - (b) als verminderter moll-verminderter Septakkord - (c) mit Umdeutungen
Andere Bezeichnung: „Eulenspiegel-Akkord“ (→ Bsp. 7.4.1.3.-5)
1 Der vermindert dur-verminderte Septakkord (Kürzel: dv7>) besteht aus einem dur-verminderten Dreiklang mit darüber liegender kleiner Terz.
Intervallschichtung: + > –
Rahmenintervall: verminderte Septime
Realer Grundton: Akkord-7 (inkongruent)
Klangwert: 14
Bsp. 2.3.3.6.-1: vermindert dur-verminderter Septakkord
2 Er funktioniert im kadenziellen Umfeld als:
Dominante mit tiefalterierter Quinte und Septime (D7>5>) (nur in Moll)
Bsp. 2.3.3.6.-2: vermindert dur-verminderter Septakkord als
(a) verminderter Septakkord der Doppeldominante mit hochalterierter Quinte
(b) Dominante mit tiefalterierter Quinte und Septime
3 Er entspricht enharmonisch verwechselt einem kleinen verminderten Septakkord. (→ 2.3.1.5.)
D3 ⇒ D7 bzw. s3; D5< wird D9+ bzw. s5; D7 ⇒ D3 bzw. s6; D9- ⇒ D5 bzw. s1
oder einem verminderten Moll-Septakkord (→ 2.3.3.7.)
D3 ⇒ D5; D5< ⇒ D7+; D7 ⇒ D9-; D9- ⇒ D3
Bsp. 2.3.3.6.-3: vermindert dur-verminderter Septakkord enharmonisch verwechselt
(a) als kleiner verminderter Septakkord - (b) als verminderter Moll-Septakkord - (c) mit Umdeutungen
1 Der verminderte Moll-Septakkord (Kürzel: m7>) besteht aus einem Moll-Dreiklang mit darüber liegender verminderter Terz.
Intervallschichtung: – + >
Rahmenintervall: verminderte Septime
Realer Grundton: Akkord-1 (kongruent)
Klangwert: 14
Bsp. 2.3.3.7.-1: verminderter Moll-Septakkord
2 Er funktioniert im kadenziellen Umfeld als:
Bsp. 2.3.3.7.-2: verminderter Moll-Septakkord
als verminderter Septakkord der Doppeldominante mit hochalterierter Septime
3 Er entspricht enharmonisch verwechselt einem kleinen verminderten Septakkord. (→ 2.3.1.5.)
D3 ⇒ D5 bzw. s1; D5 ⇒ D7 bzw. s3 ;D7+ ⇒ D9+ bzw. s5; D9- ⇒ D3 bzw. s6
oder einem verminderten dur-verminderten Septakkord (→ 2.3.3.6.)
D3 ⇒ D9-; D5 ⇒ D3; D7+ ⇒ D5<; D9- ⇒ D7
Bsp. 2.3.3.7.-3: verminderter Moll-Septakkord enharmonisch verwechselt
(a) als kleiner verminderter Septakkord - (b) als verminderter dur-verminderter Septakkord - (c) mit Umdeutung
1 Der verminderte Dur-Septakkord (Kürzel: d7>) besteht aus einem Dur-Dreiklang mit darüber liegender verminderter Terz.
Intervallschichtung: + – >
Rahmenintervall: verminderte Septime
Realer Grundton: Akkord-1 (kongruent)
Klangwert: 12
Bsp. 2.3.3.8.-1: verminderter Dur-Septakkord
2 Er funktioniert im kadenziellen Umfeld als:
Bsp. 2.3.3.8.-2: verminderter Dur-Septakkord als
(a) verminderter Septakkord der Doppeldominante
mit hochalterierter Septime und hochalterierter Quinte im Bass
(b) Dominante mit tiefalterierter Septime und Terzbass
3 Er entspricht enharmonisch verwechselt einem kleinen Moll-Septakkord. (→ 2.3.1.2.)
D3 ⇒ S1; D5< ⇒ S3; D7+ ⇒ S5; D9- ⇒ S6
oder einem verminderten dreifach verminderten Septakkord (→ 2.3.3.18.)
D3 ⇒ D7>; D5< ⇒ D9-: D7+ ⇒ D3; D9- ⇒ D5>
Bsp. 2.3.3.8.-3: verminderter Dur-Septakkord enharmonisch verwechselt
(a) als kleiner Moll-Septakkord - (b) als verminderter dreifach verminderter Septakkord
(c) mit Umdeutungen
1 Der vermindert vermindert-übermäßige Septakkord (Kürzel: vü7>) besteht aus einem vermindert-übermäßigen Dreiklang mit darüber liegender verminderter Terz.
Intervallschichtung: > < >
Rahmenintervall: verminderte Septime
Realer Grundton: Akkord-1 (kongruent)
Klangwert: 13
Bsp. 2.3.3.9.-1: vermindert vermindert-übermäßiger Septakkord
2 Er funktioniert im kadenziellen Umfeld als:
Bsp. 2.3.3.9.-2: vermindert vermindert-übermäßiger Septakkord als
(a) verminderter Septakkord der Doppeldominante mit hochalterierter Septime und tiefalterierter Quinte
(b) Subdominantquintsextakkord mit hochalterierter Sexte und Terz
3 Er entspricht enharmonisch verwechselt einem kleinen moll-verminderten Septakkord. (→ 2.3.3.17.)
D3 ⇒ D5; D5> ⇒ D7>; D7+ ⇒ D9+; D9- ⇒ D3. oder
einem kleinen übermäßig-verminderten Septakkord (→ 2.3.3.23.)
Bsp. 2.3.3.9.-3: vermindert vermindert-übermäßiger Septakkord enharmonisch verwechselt
(a) als kleiner moll-verminderter Septakkord - (b) mit Umdeutung
1 Der große dur-verminderte Septakkord (Kürzel: dv7+) besteht aus einem dur-verminderten Dreiklang mit darüber liegender übermäßiger Terz.
Intervallschichtung: + > <
Rahmenintervall: große Septime
Realer Grundton: Akkord-3 (inkongruent)
Klangwert: 16
Bsp. 2.3.3.10.-1: großer dur-verminderter Septakkord
2 Er funktioniert im kadenziellen Umfeld als:
Bsp. 2.3.3.10.-1: großer dur-verminderter Septakkord als
(a) Dominante mit tiefalterierter Quinte und hochalterierter Septime
(b) verkürzter übermäßiger Doppeldominantnonakkord mit hochalterierter Quinte
Andere Bezeichnung: verminderter Dreiklang mit großer Septime
1 Der große verminderte Septakkord (Kürzel: v7+) besteht aus einem verminderten Dreiklang mit darüber liegender übermäßiger Terz.
Intervallschichtung: – – <
Rahmenintervall: große Septime
Realer Grundton: Akkord-7 (inkongruent)
Klangwert: 15
Bsp. 2.3.3.11.-1: großer verminderter Septakkord
2 Er funktioniert im kadenziellen Umfeld als:
Bsp. 2.3.3.11.-2: großer verminderter Septakkord als
verkürzter übermäßiger Doppeldominantnonakkord
1 Der große doppelt verminderte Septakkord (Kürzel: 2v7+) besteht aus einem doppelt verminderten Dreiklang mit darüber liegender übermäßiger Terz.
Intervallschichtung: > + <
Rahmenintervall: große Septime
Realer Grundton: Akkord-7 (inkongruent)
Klangwert: 17
Bsp. 2.3.3.12.-1: großer doppelt verminderter Septakkord
2 Er funktioniert im kadenziellen Umfeld als:
Bsp. 2.3.3.12.-2: großer doppelt verminderter Septakkord als
verkürzter übermäßiger Doppeldominantnonakkord mit tiefalterierter Quinte
1 Der große vermindert-übermäßige Septakkord (Kürzel: vü7+) besteht aus einem vermindert-übermäßigen Dreiklang mit darüber liegender großer Terz.
Intervallschichtung: > < +
Rahmenintervall: große Septime
Realer Grundton: Akkord-5 (inkongruent)
Klangwert: 15
Bsp. 2.3.3.13.-1: großer vermindert-übermäßiger Septakkord
2 Er funktioniert im kadenziellen Umfeld als:
Bsp. 2.3.3.13.-2: großer vermindert-übermäßiger Septakkord als
verkürzter übermäßiger Doppeldominantnonakkord mit tiefalterierter Quinte und hochalterierter Septime
1 Der große dreifach verminderte Septakkord (Kürzel: 3v7+) besteht aus einem dreifach verminderten Dreiklang mit darüber liegender doppelt übermäßiger Terz.
Intervallschichtung: > – <<
Rahmenintervall: große Septime
Realer Grundton: Akkord-5 (inkongruent)
Klangwert: 17
Bsp. 2.3.3.14.-1: großer dreifach verminderter Septakkord
2 Er funktioniert im kadenziellen Umfeld als:
Bsp. 2.3.3.14.-2: großer dreifach verminderter Septakkord als
übermäßiger Zwischendominantnonakkord mir tiefalterierter Quinte und tiefalterierter Septime
1 Der große moll-verminderte Septakkord (Kürzel: mv7+) besteht aus einem moll-verminderten Dreiklang mit darüber liegender doppelt übermäßiger Terz.
Intervallschichtung: – > <<
Rahmenintervall: große Septime
Realer Grundton: Akkord-5 (inkongruent)
Klangwert: 17
Bsp. 2.3.3.15.-1: großer moll-verminderter Septakkord
2 Er funktioniert im kadenziellen Umfeld als:
Bsp. 2.3.3.15.-2: großer moll-verminderter Septakkord als
übermäßiger Zwischendominantnonakkord mir tiefalterierter Septime
1 Der kleine dreifach verminderte Septakkord (Kürzel: 3v7) besteht aus einem dreifach verminderten Dreiklang mit darüber liegender übermäßiger Terz.
Intervallschichtung: > – <
Rahmenintervall: kleine Septime
Realer Grundton: Akkord-7 (inkongruent)
Klangwert: 14
Bsp. 2.3.3.16.-1: kleiner dreifach verminderter Septakkord
2 Er funktioniert im kadenziellen Umfeld als:
Bsp. 2.3.3.16.-2: kleiner dreifach verminderter Septakkord als
(a) verkürzter großer Zwischendominantnonakkord mit tiefalterierter Quinte und tiefalterierter Septime
(b) Mollsubdominante mit hochalterierter Quinte und hochalterierter Sexte
3 Er entspricht enharmonisch verwechselt einem kleinen moll-übermäßigen Septakkord (→ 2.3.3.20.)
D3 ⇒ s7; D5> ⇒ s1; D7> ⇒ s3; D9+ ⇒ s5<
Bsp. 2.3.3.16.-3: kleiner dreifach verminderter Septakkord enharmonisch verwechselt
(a) als kleiner moll-übermäßiger Septakkord - (b) mit Umdeutung
1 Der kleine moll-verminderte Septakkord (Kürzel: mv7) besteht aus einem moll-verminderten Dreiklang mit darüber liegender übermäßiger Terz.
Intervallschichtung: – > <
Rahmenintervall: kleine Septime
Realer Grundton: Akkord-3 (inkongruent)
Klangwert: 13
Bsp. 2.3.3.17.-1: kleiner moll-verminderter Septakkord
2 Er funktioniert im kadenziellen Umfeld als:
Bsp. 2.3.3.17.-2: kleiner moll-verminderter Septakkord
als verkürzter großer Zwischendominantnonakkord mit tiefalterierter Septime
3 Er entspricht enharmonisch verwechselt einem vermindert vermindert-übermäßigen Septakkord (→ 2.3.3.9.) oder
einem kleinen übermäßig-verminderten Septakkord (→ 2.3.3.23.)
Bsp. 2.3.3.17.-3: kleiner moll-verminderter Septakkord enharmonisch verwechselt
(a) als vermindert vermindert-übermäßiger Septakkord - (b) mit Umdeutung
1 Der verminderte dreifach verminderte Septakkord (Kürzel: 3v7>) besteht aus einem dreifach verminderten Dreiklang mit darüber liegender großer Terz.
Intervallschichtung: > – +
Rahmenintervall: verminderte Septime
Realer Grundton: Akkord-5 (inkongruent)
Klangwert: 12
Bsp. 2.3.3.18.-1: vermindert dreifach verminderter Septakkord
2 Er funktioniert im kadenziellen Umfeld als:
Bsp. 2.3.3.18.-2: vermindert dreifach verminderter Septakkord als
(a) verminderter Zwischendominantseptakkord mit tiefalterierter Quinte und tiefalterierter Septime
(b) Mollsubdominante mit hochalterierter Sexte
3 Er entspricht enharmonisch verwechselt einem kleinen Moll-Septakkord. (→ 2.3.1.2.)
D3 ⇒ S5; D5> ⇒ S6; D7> ⇒ S1; D9- ⇒ S3
oder einem verminderten Dur-Septakkord (→ 2.3.3.8.)
D3 ⇒ D7+; D5> ⇒ D9-; D7> ⇒ D3; D9- ⇒ D5<
Bsp. 2.3.3.18.-3: vermindert vermindert doppelt verminderter Septakkord enharmonisch verwechselt
(a) als kleiner Moll-Septakkord - (b) mit Umdeutung
1 Der verminderte moll-verminderte Septakkord (Kürzel: mv7>) besteht aus einem moll-verminderten Dreiklang mit darüber liegender großer Terz.
Intervallschichtung: – > +
Rahmenintervall: verminderte Septime
Realer Grundton: Akkord-5 (inkongruent)
Klangwert: 14
Bsp. 2.3.3.19.-1: vermindert moll-verminderter Septakkord
2 Er funktioniert im kadenziellen Umfeld als:
Bsp. 2.3.3.19.-2: vermindert moll-verminderter Septakkord
als verminderter Zwischendominantseptakkord mit tiefalterierter Septime
3 Er entspricht enharmonisch verwechselt einem kleinen Dur-Septakkord. (→ 2.3.1.1.)
D3 ⇒ D5; D5 ⇒ D7; D7> ⇒ D1; D9- ⇒ D3
oder einem vermindert doppelt verminderten Septakkord (→ 2.3.3.5.)
D3 ⇒ ; D5 ⇒ ; D7> ⇒ ; D9- ⇒
Bsp. 2.3.3.19.-3: vermindert moll-verminderter Septakkord enharmonisch verwechselt
(a) als kleiner Dur-Septakkord - (b) als vermindert doppelt verminderter Septakkord - (c) mit Umdeutungen
1 Der kleine moll-übermäßige Septakkord (Kürzel: mü7) besteht aus einem moll-übermäßigen Dreiklang mit darüber liegender verminderter Terz.
Intervallschichtung: – < >
Rahmenintervall: kleine Septime
Realer Grundton: Akkord-5 (inkongruent)
Klangwert: 14
Bsp. 2.3.3.20.-1: kleiner moll-übermäßiger Septakkord
2 Er funktioniert im kadenziellen Umfeld als:
Bsp. 2.3.3.20.-2: kleiner moll-übermäßiger Septakkord als
Mollsubdominante mit hochalterierter Quinte und kleiner Septime
3 Er entspricht enharmonisch verwechselt einem kleinen dreifach verminderten Septakkord (→ 2.3.3.16.)
s1 ⇒ D5> ; s3 ⇒ D7> ; s5< ⇒ D9+ ; s7 ⇒ D3
Bsp. 2.3.3.20.-3: kleiner moll-übermäßiger Septakkord enharmonisch verwechselt
(a) als kleiner dreifach verminderter Septakkord - (b) mit Umdeutung
1 Der große moll-übermäßige Septakkord (Kürzel: mü7+) besteht aus einem moll-übermäßigen Dreiklang mit darüber liegender kleiner Terz.
Intervallschichtung: – < –
Rahmenintervall: große Septime
Realer Grundton: Akkord-5 (inkongruent)
Klangwert: 14
Bsp. 2.3.3.21.-1: großer moll-übermäßiger Septakkord
2 Er funktioniert im kadenziellen Umfeld als:
Bsp. 2.3.3.21.-2: großer moll-übermäßiger Septakkord als
Mollsubdominante mit hochalterierter Quinte und großer Septime
1 Der große übermäßig-verminderte Septakkord (Kürzel: üv7+) besteht aus einem moll-übermäßigen Dreiklang mit darüber liegender großer Terz.
Intervallschichtung: < > +
Rahmenintervall: große Septime
Realer Grundton: Akkord-3 (inkongruent)
Klangwert: 16
Bsp. 2.3.3.22.-1: großer übermäßig-verminderter Septakkord
2 Er funktioniert im kadenziellen Umfeld als:
Bsp. 2.3.3.22.-2: großer übermäßig-verminderter Septakkord als
großer Subdominantseptakkord mit hochalterierter Terz
1 Der kleine übermäßig-verminderte Septakkord (Kürzel: üv7) besteht aus einem moll-übermäßigen Dreiklang mit darüber liegender kleiner Terz.
Intervallschichtung: < > –
Rahmenintervall: kleine Septime
Realer Grundton: Akkord-7 (inkongruent)
Klangwert: 13
Bsp. 2.3.3.23.-1: großer übermäßig-verminderter Septakkord
2 Er funktioniert im kadenziellen Umfeld als:
Bsp. 2.3.3.23.-2: kleiner übermäßig-verminderter Septakkord als
kleiner Subdominantseptakkord mit hochalterierter Terz
3 Er entspricht enharmonisch verwechselt einem verminderten vermindert-übermäßigen Septakkord (→ 2.3.3.3.) oder
einem kleinen moll-verminderten Septakkord (→ 2.3.3.17.)
1 Der große doppelt übermäßige Septakkord (Kürzel: 2ü7+) besteht aus einem doppelt übermäßigen Dreiklang mit darüber liegender kleiner Terz.
Intervallschichtung: < – –
Rahmenintervall: große Septime
Realer Grundton: Akkord-3 (inkongruent)
Klangwert: 15
Bsp. 2.3.3.24.-1: großer doppelt übermäßiger Septakkord
2 Er funktioniert im kadenziellen Umfeld als:
Bsp. 2.3.3.24.-2: großer doppelt übermäßiger Septakkord als
großer Subdominantseptakkord mit hochalterierter Terz und hochalterierter Quinte
1 Der kleine doppelt übermäßige Septakkord (Kürzel: 2ü7) besteht aus einem doppelt übermäßigen Dreiklang mit darüber liegender verminderter Terz.
Intervallschichtung: < – >
Rahmenintervall: kleine Septime
Realer Grundton: Akkord-7 (inkongruent)
Klangwert: 14
Bsp. 2.3.3.25.-1: kleiner doppelt übermäßiger Septakkord
2 Er funktioniert im kadenziellen Umfeld als:
Bsp. 2.3.3.25.-2: kleiner doppelt übermäßiger Septakkord als
kleiner Subdominantseptakkord mit hochalterierter Terz und hochalterierter Quinte
3 Er entspricht enharmonisch verwechselt einem kleinen vermindert-übermäßigen Septakkord (→ 2.3.3.4.).
Dreiklänge können zu Vierklängen erweitert werden durch Hinzufügen eines Tons. Eigenständige Akkordformen entstehen allerdings nur bei Hinzufügen von Sekunde und Quarte. Eine hinzugefügte Sexte (sixte ajoutée) oder Septime (septième ajoutée) ergibt Vierklänge in Terzschichtung, also Septakkorde.
Dreiklänge mit hinzugefügter Sekunde/None können interpretiert werden als Nonakkorde ohne Septime.
Bsp. 2.3.4.1.-1: Dreiklänge mit hinzugefügter
(a) großer Sekunde/None – (b) kleiner Sekunde/None
Dreiklänge mit hinzugefügter Quarte können interpretiert werden als Undezimakkorde ohne Septime und None oder als Dreiklänge mit unechtem erstarrtem Quartvorhalt.
Der verminderte Dreiklang lässt sich nicht mit einem Tritonus erweitern.
Bsp. 2.3.4.2.-1: Dreiklänge mit (a) hinzugefügter Quarte – (b) hinzugefügtem Tritonus
Aus dem Zusammenhang ergibt sich, ob zu einem Dur-Dreiklang die Mollterz hinzugefügt ist oder umgekehrt.
Als Vierklangstyp identisch mit mü7+ (→ 2.3.3.21.).
Bsp. 2.3.5.-1: Doppelterz-Vierklang
Reale Grundtöne sind mit geschlossenen Notenköpfen dargestellt.
Beispiel |
Bezeichnung (Kürzel) |
Terzen |
Kapitel |
Funktion |
enharm. |
kleiner Dur-Septakkord (d7) |
+ – – |
D7 |
2v7> |
||
kleiner Moll-Septakkord (m7) |
– + – |
Sp7 |
d7> |
||
großer Dur-Septakkord (d7+) |
+ – + |
T7+ |
|
||
großer Moll-Septakkord (m7+) |
– + + |
t7+ |
|
||
kleiner verminderter Septakkord (v7) |
– – + |
|
m7v |
||
vermindert verminderter Septakkord (v7>) |
– – – |
Dv |
|
||
großer übermäßiger Septakkord (ü7+) |
+ + – |
D7+5< |
|
||
kleiner übermäßiger Septakkord (ü7) |
+ + > |
D75< |
2v7 |
||
kleiner dur-verminderter Septakkord (dv7) |
+ > + |
D75> |
dv7 |
||
kleiner doppelt verminderter Septakkord (2v7) |
> + + |
|
ü7 |
||
kleiner vermindert-übermäßiger Septakkord (vü7) |
> < – |
|
2ü7 |
||
verminderter doppelt verminderter Septakkord (2v7>) |
> + – |
Dv5> |
d7 |
||
verminderter dur-verminderter Septakkord (dv7>) |
+ > – |
Dv5< |
v7 |
||
verminderter Moll-Septakkord (m7>) |
– + > |
Dv7+ |
v7 |
||
verminderter Dur-Septakkord (d7>) |
+ – > |
Dv7+5< |
m7 |
||
verminderter vermindert-übermäßiger Septakkord (vü7>) |
> < > |
Dv7+5> |
mv7 |
||
großer dur-verminderter Septakkord (dv7+) |
+ > < |
D7+5> |
|
||
großer verminderter Septakkord (v7+) |
– – < |
|
|
||
großer doppelt verminderter Septakkord (2v7+) |
> + < |
|
|
||
großer vermindert-übermäßiger Septakkord (vü7+) |
> < + |
|
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großer dreifach verminderter Septakkord (3v7+) |
> – << |
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großer moll-verminderter Septakkord (mv7+) |
– > << |
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kleiner dreifach verminderter Septakkord (3v7) |
> – < |
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mü7 |
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kleiner moll-verminderter Septakkord (mv7) |
– > < |
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vü7> |
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verminderter dreifach verminderter Septakkord (3v7>) |
> – + |
Dv5>7> |
m7 |
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verminderter moll-verminderter Septakkord (mv7>) |
– > + |
Dv7> |
d7 |
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kleiner moll-übermäßiger Septakkord (mü7) |
– < > |
s75< |
3v7 |
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großer moll-übermäßiger Septakkord (mü7+) |
– < – |
s7+5< |
|
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großer übermäßig-verminderter Septakkord (üv7+) |
< > + |
S7+3< |
|
||
kleiner übermäßig-verminderter Septakkord (üv7) |
< > – |
S73< |
mv7 |
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großer doppelt übermäßiger Septakkord (2ü7+) |
< – – |
S7+5<3< |
|
||
kleiner doppelt übermäßiger Septakkord (2ü7) |
< – > |
S75<3< |
vü7 |
© 2005 Everard Sigal